Liebe Kantorei,
ich bin mir sicher: Jede*r kennt dieses berühmte Stück von Vangelis:
Dieses Stück gehört nicht zum üblichen Repertoire einer Kantorei. Trotzdem habe ich es schon einmal aufgeführt. Ich erinnere mich noch wie gestern daran. Der Anlass war sehr traurig: Erik Thiesen, Pastor in meiner alten Kirchengemeinde Hamburg-Niendorf, hatte den Kampf für sein Leben und gegen den Krebs verloren. Dieses Lied hat er sich als Schlussmusik zu seiner Trauerfeier gewünscht – wenn der Sarg rausgetragen wird. Puh, das war sehr emotional! Und das war ja vor Corona, ich will sagen: Die Kirche war sehr voll, an die 300 Menschen. Und es dauerte wirklich lange, bis alle hinter dem Sarg aus der Kirche ausgezogen waren. Ich war froh, dass ich von der Orgel aus die Gemeinde nicht sehen konnte, weil es wirklich schwer war, in dieser Situation Musik zu machen. Vom Singen ganz zu schweigen. Hört nun selbst, wie es klang:
Dieser Song hat einfach eine riesige, emotionale Kraft. Man kann sich richtig darin verlieren. Hier sind die Noten als Download für euch:
In den Noten seht ihr, dass es nur zwei Stimmen gibt. Das ergibt einen tollen Klangeffekt, der auch in Opern und Musicals eingesetzt wird: Alle Tenöre und Soprane singen die obere Stimme, alle Altistinnen und Bässe die untere Stimme. Es klingt dann immer nach einem sehr musikalischen Volkschor, wie spontaner Gesang.
Was ist das eigentlich für ein Text? Hermann, vielleicht weißt du das genauer. Ich konnte in Erfahrung bringen, dass es eine Fantasie-Sprache ist, die wie frühes Italienisch oder späteres Latein klingen soll – wie ein Mönchsgesang: alt, erhaben und sakral. Eine Bedeutung, so habe ich es gelesen, haben diese Wörter aber keine.
Den Sopran/Tenor singe ich nicht ein, den hört man auf der Aufnahme gut. Für den Alt/Bass gibt es hier ein kleines Teachme:
Singt gerne mit der Aufnahme aus Hamburg-Niendorf oder dem Youtube-Video mit. Viel Freude damit!
Viele Grüße, Gudrun
sehr schön, tragisch, traurig ergreifend…..