Für alle

Grüße zum Sonntag (07.02.2021)

Liebe Chöre,

wir stecken mitten im Schneesturm des Jahrzehnts – so zumindest die Ankündigung von Freitag. Da fällt es uns gleich noch leichter, zu Hause zu bleiben. Heute würde ich das auch ohne Corona tun. Früher allerdings war ich da anders…

Ich war im Oktober 2000 zum Kirchenmusikstudium nach Heidelberg gegangen und hatte das erste Mal seit vielen, vielen Jahren Heilig Abend keinen Gottesdienst. Also machte ich mich am 23.12. mit einer Mitfahrgelegenheit mit dem Auto auf die Reise nach Unna, nach Hause zu meiner Familie. Natürlich wussten wir, dass Schnee angesagt war, fanden das aber nicht problematisch. Das Tempo wurde mit wachsender Schneemenge immer langsamer und im Siegerland wurde es zunehmend beschwerlich. Auf der A45 auf der Höhe von Siegen war es dann soweit: Wir standen still. Nichts fuhr mehr. Es war schon bald Mitternacht und es schneite weiter.

Was hatten wir für Optionen? Im Auto schlafen und einfach abwarten? Oder wäre es schlau, zu meiner Schwester zu gehen? Sie studierte zu der Zeit in Siegen und es wären etwa 7km zu Fuß zu ihr gewesen.

Heute würde ich das eindeutig anders entscheiden und zu Hause bleiben oder die Reise verschieben!

Wie war die Woche?

Der Posaunenchor hatte seine erste Probe mit dem neuen Bläserheft „Musik aus Frankreich“. Ich hörte, dass das Spaß macht und freue mich darüber. Damit machen wir weiter!

Die Kantorei hatte den dritten Abschnitt aus Rheinbergers Stabat Mater. Und gestern Abend gab es noch den vierten Abschnitt, sozusagen als Schneesturm-Special.

Der Gospelchor hatte einen neuen Song von Hans Christian Jochimsen: „You will never leave me“. Das war eher was Kürzeres. Jetzt habe ich den nächsten Song von Mats Visser hier liegen: Jesus is on the way to my soul. Den habt ihr früher schon einmal gesungen. Ich will ihn trotzdem für euch einsingen, dann geht es einfach schneller ihn zu lernen, wenn wir dann wieder proben dürfen.

Außerdem habe ich im Notenarchiv herumgewühlt und bin jetzt durch den Posaunenchorschrank durch. Jetzt liegt alles in schönen Stapeln herum und ist schon im Computer erfasst. Nun müssen die Noten nur noch in Reihenfolge wieder in den Schrank.

Nachdem ich mich mit Storytelling beschäftig habe, möchte ich als nächstes einen Newsletter für die Freunde und Förderer der Kirchenmusik auf Norderney aufbauen. Hat jemand von euch da zufällig professionelle Erfahrung? Am liebsten mit MailChimp. Dann freue ich mich über Feedback. Das ist – neben schönen Chorproben für euch für zu Hause – mein Projekt für die nächste Woche.

Das Ende der Geschichte

Am Vorabend zu Heilig Abend im Jahr 2000 war ich dann aber auch schon sicherheitsbedacht genug, die Autobahn nicht abends gegen 23 Uhr zu Fuß über die Leitplanke zu verlassen, um zur Wohnung meiner Schwester zu gehen. Zum Glück war der Tank voll, so dass wir das Auto und damit auch die Heizung die Nacht über laufen lassen konnten. Freundliche Helfer mit Decken und warmen Getränken haben wir keine gesehen, aber irgendwie ging es am Heilig Abend morgens weiter mit dem Verkehr, so dass ich dann müde aber gesund bei meiner Familie in Unna ankam. Ich habe bestimmt noch ein kleines Schläfchen gemacht, bevor wir zum Gottesdienst gegangen sind und gemeinsam Weihnachten gefeiert haben.

In der Inselkirche findet heute kein Gottesdienst statt, aber es gibt eine Ansprache von Verena Bernhardt und ein Orgelstück von mir gespielt auf der Gemeindehomepage für euch. Viel Freude damit! http://www.kirchengemeinde-norderney.de/

Euch einen schönen Sonntag! Lasst euch weder einschneien noch wegwehen!

Viele Grüße, Gudrun

5 Kommentare zu “Grüße zum Sonntag (07.02.2021)

  1. Anonymous

    Guten Morgen , vielen Dank für die lieben Grüße und Allen einen gemütlichen Sonntag…lüften tut es auch. LG Mareikje 😊

  2. Ulli Visser-Ignatius

    Liebe Gudrun
    Danke für diese wunderschöne Musik, das war Konfetti an einem grauen Tag:)

  3. Das war eine spannende Geschichte. Und zuerst dachte, du wolltest uns das glückliche Ende vorenthalten. Der Cliffhanger war großartig.

  4. Gudrun Fliegner

    O, danke für die netten Rückmeldungen!

  5. Anonymous

    … fast hätte ich spontan geschrieben: „Und wie ging es weiter?!?“ – Aber es ging ja dann weiter. Jetzt höre ich erstmal ´rein und bin gespannt.
    Danke, Gudrun, für die Musik und die Worte 🙂
    Doro

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